Der Kappelner Heringszaun

Wahrzeichen aus vergangenen Fischereitagen und letzter seiner Art

Direkt vor der Stadt und neben der Klappbrücke liegt der Heringszaun, ein Relikt aus Zeiten als Kappeln von Fischfang lebte.  Mitten im Wasser liegt das seltsame, W-förmige Gebilde. Das Wahrzeichen der Stadt gibt Kappeln ein ganz besonderes Flair.

 

Im Frühjahr, wenn die Heringe in großen Schwärmen Schlei-aufwärts zogen (und auch heute noch ziehen), schwammen die Fische in die breiten offenen Seiten, die sich zunehmend verengen. Am Ende wartete das Netz, der Weg zurück war aufgrund der Strömung kaum möglich. Zu Hochzeiten gab es bis zu 40 Zäune dieser Art in der Schlei.

 

Der Kappelner Heringszaun besteht noch heute, weil er, als aufgrund veränderter Fischfangmethoden nicht mehr zum Einsatz kam, der Stadt Kappeln das Geld fehlte ihn abzureißen. Er ist der letzte Heringszaun seiner Art in Europa und zu jeder Jahreszeit ein wunderschönes Bildmotiv. Ein herrliches Schauspiel, das man von der Uferpromenade aus betrachten kann, sind die Albatrosse, die den Zaun nutzen, um hier ihre Flügel zum Trocknen in den Wind zu halten.     

Eine Wette für den Zaun: die Heringswette an den Heringstagen

Alljährlich im Mai rund um das Himmelfahrtswochenende feiert Kappeln sein großes Stadtfest, die sogenannten Heringstage. Das Fest ist dem Heringszaun gewidmet. Eingeläutet werden die tollen Tage  mit der „Heringswette“. Hierbei sind die Teilnehmer (meist Prominente aus der näheren und weiteren Umgebung) aufgefordert, das Gewicht eines Heringsfangs so genau wie möglich zu schätzen. Der Gewinner darf sich dann ein Jahr lang Heringskönig oder  Heringskönigin nennen. Die Erlöse aus der Wette kommen dem Erhalt und der Pflege des Heringszaunes zugute.